Zielgruppe: Schüler im Alter von 14 und älter
Einleitung
EinleitungWorum geht es in dieser Unterrichtseinheit?
Diese Unterrichtseinheit konzentriert sich auf einen ganz besonderen Aspekt des Holocausts, als Nazi-Deutschland und seine Komplizen die europäischen Juden und Judinnen systematisch verfolgten und ermordeten: Die sogenannten Gerechten unter den Völkern - Nicht-Juden, die während des Holocausts große Risiken auf sich nahmen, um Juden zu retten.
Neben der Politik der Täter und ihrer Kollaborateure war die Haltung der nichtjüdischen Bevölkerung gegenüber ihren jüdischen Nachbarn bzw. gegenüber den jüdischen Flüchtlingen, die verzweifelt versuchten, der Verfolgung zu entkommen und Schutz zu suchen, ein entscheidender Faktor für das Schicksal der Juden und Judinnen.
Insgesamt reichte die Haltung der Mehrheit der nicht-jüdischen Europäer von Gleichgültigkeit bis zu blindem Hass. Nur eine winzige Zahl der nichtjüdischen Bürger Europas stand angesichts der verheerenden Welle der Geringschätzung, des Hasses, des Verrats und der Gewalt, die den Juden und Judinnen entgegenschlug, auf und bot ihnen Hilfe an. Wir nennen diese Menschen die Gerechten unter den Völkern.
Seit 1963 ehrt die israelische Gedenkstätte für die Erinnerung an den Holocaust, Yad Vashem, diese mutigen Menschen für ihre humanen Taten. Eine Person kann für den Titel "Gerechter unter den Völkern" in Betracht gezogen werden, wenn das Zeugnis eines Überlebenden oder andere Dokumente eindeutig belegen, dass die nichtjüdische Person ihr Leben, ihre Freiheit und ihre Sicherheit riskiert hat, um einen oder mehrere Juden vor dem drohenden Tod oder der Deportation zu retten, ohne dafür eine finanzielle Entschädigung oder eine andere Belohnung erhalten zu haben. Bis Januar 2021 hat Yad Vashem insgesamt 27.921 Menschen aus mehr als 50 europäischen Ländern als Gerechte unter den Völkern anerkannt. Es ist davon auszugehen, dass es noch viele weitere Fälle von Rettung (oder Rettungsversuchen) gibt, die aus unterschiedlichen Gründen undokumentiert bleiben.
In dieser Unterrichtseinheit werden vier Rettungsgeschichten vorgestellt. Die Geschichten wurden sorgfältig ausgewählt, um die unterschiedlichen Hintergründe der beteiligten Personen, die verschiedenen Arten der Rettung und die Vielfalt der Begleitumstände hervorzuheben. Die Rettungsgeschichten wurden auch so ausgewählt, dass sie verschiedene Orte in den Blickpunkt rücken: Deutschland, Polen und die Niederlande. Diese drei Länder waren mit jeweils grundlegend unterschiedlichen Formen der Naziherrschaft konfrontiert, was zeigt, dass die mutigen Männer und Frauen, die sich zum Schutz und sogar zur Rettung verfolgter Juden entschlossen, dies unter sehr unterschiedlichen Bedingungen taten.
Weshalb über die Gerechten unter den Völkern unterrichten?
Die winzige Minderheit der nichtjüdischen Bevölkerung, die den Juden und Judinnen während des Holocausts geholfen hat, ist nicht repräsentativ für die Geschichte des Holocausts. Dennoch konzentriert sich diese Unterrichtseinheit aus folgenden Gründen ausschließlich auf diese Gruppe:
Deterministische Auslegungen von Geschichte infrage stellen:
Trotz des Terrors der nationalsozialistischen Besatzung und Diktatur musste letztendlich der einzelne Bürger immer noch persönliche Entscheidungen treffen. Die meisten entschieden sich, in ihrem eigenen Interesse zu handeln, z. B. sich und ihre Familien so gut wie möglich zu schützen, Probleme zu vermeiden oder gar persönliche Vorteile zu erzielen. Da sie Unterdrückung, Besatzung und den Härten des Krieges ausgesetzt waren, war es nicht allzu schwierig, ein Verhalten zu legitimieren, das mit der allgemeinen Aussage "wir hatten keine Wahl" zusammengefasst werden kann. Einige Wenige, die Gerechten unter den Völkern, sahen jedoch Handlungsmöglichkeiten, wo Andere behaupteten, es gäbe keine. Die Gerechten under den Völkern weigerten sich, die nationalsozialistische Ideologie zu akzeptieren, insbesondere den Übergang von universellem Recht zu den auf einer Rassenhierarchie aufbauenden nationalsozialistischen Gesetzen. Sie boten ihren jüdischen Nachbarn Unterstützung an, da sie sie im Kontrast zur nationalsozialistischen Ideologie weiterhin als menschliche Wesen betrachteten, die schlichtweg Hilfe verdienten.
Entscheidungsprozesse analysieren:
Die Untersuchung der einzelnen Rettungsgeschichten zeigt im Detail, wie die "Gerechten" in ihrem Einsatz zum Schutz verfolgter Juden und Judinnen täglich gefordert waren. Während sie versuchten, persönlich mit der hochkomplexen Kriegsrealität umzugehen, führte die zusätzliche lebensbedrohliche Entscheidung, Juden und Judinnen zu helfen, zu unzähligen kleineren Einzelentscheidungen, die täglich anstanden, um ihre Rettungsarbeit aufrechtzuerhalten. Tag für Tag standen die "Gerechten" vor der Entscheidung, den verfolgten Juden und Judinnen weiter zu helfen, oder sie ihrem Schicksal zu überlassen.
Verständnis entwickeln für die Auswirkungen individueller Entscheidungen auf den Verlauf der Geschichte:
Das mutige Handeln der "Gerechten" sollte nicht das Bild von erhabenen und moralisch überlegenen Helden hervorrufen. Vielmehr sollte gezeigt werden, dass die "Gerechten" ganz normale Menschen waren, die aus allen Gesellschaftsschichten stammten; sie waren Kanalisationsarbeiter, Kindermädchen, Büroangestellte usw. Dennoch hatten ihre Entscheidungen einen großen Einfluss auf den Verlauf der Ereignisse. Die Geschichte sollte als Ergebnis verschiedener menschlicher Handlungen, Unterlassungen und Entscheidungen betrachtet werden. Diese Botschaft findet sich in zusammengefasster Form auch auf der Medaille, die die "Gerechten unter den Völkern" als Auszeichnung erhalten. Auf jeder Medaille ist der jüdische Spruch eingraviert: "Wer ein einziges Leben rettet, rettet eine ganze Welt".
Reflektieren über die Bedeutung der Taten und Entscheidungen der Gerechten:
Angesichts des beispiellosen Zusammenbruchs des kollektiven wie individuellen moralischen Bewusstseins stechen die Handlungen und Entscheidungen der "Gerechten" hervor. Sie zeigen, dass es letztendlich die Wahl eines jeden Einzelnen war, sich diesem Verfall der universalistischen Moral hinzugeben oder dagegen aufzubegehren, selbst unter Einsatz des eigenen Lebens. Das bedeutet überdies, dass der Aspekt der eigenen Wahl selbst von einem totalitäten System nicht ausgelöscht werden kann und Individuen selbst unter diesen Umständen für ihr eigenes Handeln verantwortlich sind.
Ziele:
Schüler und Schülerinnen werden:
o Einen Einblick in die Gesellschaft und die Bedingungen gewinnen, die in den einzelnen
Ländern vor dem Krieg herrschten. Sie untersuchen, wie sich die Einstellungen und Denkmuster der Vorkriegszeit auf die Entscheidungen der Retter und Geretteten während der Zeit der nationalsozialistischen Verfolgung auswirkten.
o Den spezifischen Kontext der einzelnen Geschichten nutzen, um zu verstehen, dass die
Umstände der Rettung (Motivation, Risiko, Verhältnis zwischen jüdischer und nicht- jüdischer Gesellschaft) von Land zu Land unterschiedlich waren.
o Die Entscheidungsfindung im Kontext von Krieg, Besatzung, Verfolgung und Völkermord untersuchen, um zu verstehen, dass die Entscheidungen von Einzelpersonen einen starken Einfluss auf die Ereignisse im Verlauf der Geschichte haben.
o Die Bedeutung der Anerkennung und Bewahrung des Gedenkens verstehen, diedurch das Programm "Gerechte unter den Völkern" von Yad Vashem verkörpert wird.
o Die Geschichte nicht nur als eine Kette von Ereignissen, sondern auch als eine menschlicheGeschichte betrachten.
Inhalte:
Vier Präsentationen über Rettungsgeschichten aus verschiedenen Ländern:
Eine aus Deutschland, eine aus den Niederlanden und zwei aus Polen:
- Liebe und Betrug: Die Geschichte von Edith Mayer und Heinrich Heinen
- Die Geschichte von Miep Gies
- Rettung im Abwasserkanal: Die Geschichte von Leopold Socha
- Die Nanny, die ihr Versprechen hielt: Die Geschichte von Gertruda Babilinska
Erforderliche Vorbereitung:
Ausstattung/Material:
4 Computer/Tablets
Projektor oder ausgedrucktes historisches Foto
Ausgedruckte Arbeitsaufträge für die Einheit
20 Blatt Kopierpapier (je 5 Blätter in 4 verschiedenen Farben)
Plakatpapier/Tafel
Klebeband
Stifte und Marker
Vorbereiten:
Vier Arbeitsstationen und an der Wand hängende Plakatpapiere.
Vorgeschlagene Zeit:
ca. 90 min.
Vorbereitung:
o Bereiten Sie einen Beamer für die Präsentation des historischen Fotos vor. Alternativ können Sie auch Kopien des Fotos ausdrucken (eine pro Schüler).
o Bereiten Sie die Computer/Tablets für jede der Arbeitsgruppen vor. Jeder Computer sollte mit einem der Geschichten geladen werden, damit alle vier vertreten sind.
o Bereiten Sie die vier Arbeitsstationen mit einem Computer/Tablet, einem Exemplar der Schüleraufgaben (Aufgaben), fünf Stück des einfarbigen Kopierpapier mit den Nummern 1-5, Klebeband, Stiften und Markern vor.
o Bereiten Sie fünf Plakate vor: Schreiben Sie oben auf jedem Plakat eine der fünf nummerierten Fragen auf. Befestigen Sie die Plakate im Klassenzimmer nebeneinander an einer Wand.
Methodenbeschreibung
Gruppendiskussion im Plenum, Kleingruppenarbeit, Analyse von Primär- und Sekundärquellen, Interpretation von mündlicher Geschichte (Zeitzeugen-Aussagen), Vergleich von persönlichen Geschichten und Kontexten, Kontextualisierung von historischen Ereignissen, Erzählung von historischen Ereignissen unter bestimmten Aspekten, Präsentation vor Publikum.
Ablauf im Klassenzimmer
Ablauf im KlassenzimmerEinführung (15 min)
Moderierte Debatte im Plenum:
Eröffnen Sie die Einheit mit einer moderierten Diskussion über die Bedeutung von individuellem Verhalten. Bitten Sie die Schülerinnen und Schüler, das folgende Foto genau zu betrachten.
Geben Sie die wichtigsten historischen Informationen. Danach moderieren Sie eine Diskussion anhand der Fragen (siehe unten im blauen Kasten)
Historische Angaben zum Foto:
Dieses Foto zeigt das Textilgeschäft L. Hertz & Sohn in Heilbronn in Deutschland am 1. April 1933, dem Tag des öffentlichen Boykotts jüdischer Geschäfte. Vor dem Geschäft halten zwei uniformierte SA-Leute ein Transparent mit der Parole "Die Juden sind unser Unglück" hoch. Das Tor an der Ladentür wurde vom Ladenbesitzer offenbar nur halb hochgezogen, was ein Hinweis der Verwirrung des jüdischen Ladenbesitzer im Umgang mit diesem Boykott sein könnte. Interessant ist, dass die Passanten sehr unterschiedlich darauf reagierten. In dem Moment, in dem das Foto gemacht wurde, geht eine Frau aus dem Laden heraus. Sie scheint den Boykottaufruf nicht zu beachten. Eine Mutter versucht, ihr Kind weiter zu ziehen. Andere Passanten bleiben stehen. Sie nehmen Blickkontakt mit dem Fotografen auf und warten ab, was passiert. Einige sind neugierig, andere lachen zudem.
Im Allgemeinen wurde der Boykott von der deutschen Zivilgesellschaft mit unterschiedlichen Reaktionen aufgenommen. Einige Deutsche unterstützten den Boykott gerne, während viele andere solchen Aktionen skeptisch gegenüberstanden und sich weigerten, sie zu unterstützen. Oft einfach deshalb, weil sie nicht wollten, dass das Regime, das erst seit zwei Monaten an der Macht war, ihre Einkaufsgewohnheiten diktierte. Auch wenn der Boykott aus Sicht des NS-Regimes also kein voller Erfolg war, stellte er doch den ersten offiziell organisierten antisemitischen Angriff auf die Juden in Nazi-Deutschland dar. Für die deutsche Zivilgesellschaft kann dies als eine frühe Prüfung der persönlichen Zivilcourage angesehen werden: Jeder Einzelne stand vor der Notwendigkeit einer persönlichen Entscheidung.
Hinweis:
Die Diskussion sollte das Bewusstsein für die Vielfalt menschlicher Reaktionen auf einschneidende gesellschaftspolitische Ereignisse schärfen - in diesem Fall geht es um den ersten öffentlich organisierten Angriff auf die jüdischen Bürger Deutschlands. Bei der Beschreibung der verschiedenen Reaktionsweisen der Menschen auf dem Foto ist es wichtig, nicht von dem, was auf dem Foto zu sehen ist, auf ihre innere moralische Einstellung zu schließen. Das pädagogische Ziel besteht nicht darin, die Moral der abgebildeten Menschen zu beurteilen, sondern die Schülerinnen und Schüler für die Offenheit einer gegebenen Situation zu sensibilisieren. Die rückblickende Betrachtung historischer Ereignisse führt oft zu der Annahme, dass "es so geschehen musste". Alternative Verhaltensweisen werden erst gar nicht in Betracht gezogen, da sie sich im Verlauf des Ereignisses nicht manifestiert haben. Ziel dieser Diskussion ist es, historische Ereignisse als Scheidewege und die potenziellen Entscheidungen der beteiligten Akteure als mögliche Wendepunkte zu überdenken.
Vorschläge für wichtige Fragen für die Diskussion:
1. Was sind die wichtigen Details in der Szene, die auf dem Foto festgehalten sind?
2. Welche Aktionen/Reaktionen der abgebildeten Personen sind zu erkennen?
3. Welche alternativen Aktionen/Reaktionen, die hier nicht zu sehen sind, haltet ihr für möglich?
Studium der Geschichten (30-45 min)
Ablauf im Klassenzimmer:
Teil 1:
Kleine Arbeitsgruppen
Teilen Sie die Klasse in vier Gruppen ein. Weisen Sie jede Gruppe einer der vorbereiteten Arbeitsstationen zu.
An jeder Arbeitsstation wird mit einer Präsentation über die Gerechten unter den Völkern gearbeitet. Es wird empfohlen, vor Beginn der Arbeit mit der jeweiligen Geschichte die Gruppenaufträge laut der Klasse vorzulesen. Die Arbeitsgruppen werden gebeten, sich mit der Geschichte zu beschäftigen und anschließend die Fragen 1-5 zu beantworten.
Am Ende dieser Arbeitsphase trägt jede Gruppe ihre Antworten auf den Plakaten ein, die die Fragen 1-5 als Überschriften zeigen
Teil 2:
Moderierte Diskussion im Plenum.
Die Lehrkraft lädt die Schülerinnen und Schüler nun ein, die Plakate zu betrachten.
Nachdem die SchülerInnen die Ergebnisse ihrer Arbeit gesehen haben, moderiert die
Lehrkraft eine Diskussion in der Klasse.
Das Ziel der Diskussion ist es:
- den Schülerinnen und Schülern die Hauptaspekte jeder Geschichte vorzustellen (was die Schülerinnen und Schüler hoffentlich dazu anregt, sich mit den anderen Geschichten zu beschäftigen)
- auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Geschichten hinzuweisen. Missverständnisse zu korrigieren und wichtige (historische) Informationen hinzuzufügen
- Sicherzustellen, dass die Fragen auf eine Weise beantwortet werden, die zum Nachdenken über menschliches Verhalten, universelle Werte usw. anregt
4. Abschließende Aktivität
Ablauf im Klassenzimmer:
Kleine Arbeitsgruppen oder Einzelarbeit
Zur Vorbereitung werden fünf Aussagen (siehe Anhang) groß ausgedruckt und auf einem Plakat im Raum aufgehängt. Jede/r SchülerIn benötigt ein Blatt Papier und farbige Marker, Stifte, etc. Optional können die Schüler auch einen Computer benutzen.
Die Schüler arbeiten selbstständig oder in kleinen Gruppen. Die Lehrkraft steht jederzeit für Fragen und Unterstützung zur Verfügung.
Die Schüler diskutieren über eine der fünf Aussagen, die bestimmte, oft universelle Eigenschaften der Gerechten unter den Völkern hervorheben. Die Schülerinnen und Schüler werden aufgefordert, einen Anstecker (Button) zu entwerfen, der die Botschaft widerspiegelt, die sie aus der Aussage oder allgemein aus der gesamten Lernerfahrung verstanden haben. Mögliche Themen sind Mut, Verantwortung, Solidarität, Empathie, Tatkraft usw. Die Aktivität ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, über mögliche Botschaften nachzudenken, die sich aus den Handlungen der Gerechten ableiten lassen.
Nach Beendigung dieser Aktivität hängen die SchülerInnen ihren Anstecker neben der Aussage auf, an der sie gearbeitet haben. Abschließend führt die Lehrkraft eine Diskussion in der Klasse durch, in der die SchülerInnen die Arbeiten ihrer MitschülerInnen betrachten und diskutieren.
Zitate
1."Damals herrschte überall Finsternis.... Der Mörder mordete, die Juden starben, und die Welt machte mit oder tat so, als wäre es den Menschen gleichgültig. Nur wenige hatten den Mut einzugreifen. Erinnern wir uns daran, dass das, was das Opfer am meisten schmerzt, nicht die Grausamkeit des Unterdrückers ist, sondern das Schweigen der unbeteiligten Zuschauer
Der Holocaust-Überlebende, Autor, Philosoph und Humanist Elie Wiesel schrieb in seinem Buch „Between Memory and Hope“ über die Menschen welche entschieden den Juden zu helfen.
2. „Ich glaube es ist wirklich Lorenzo zu verdanken, dass ich heute am Leben bin- nicht nur wegen seiner materiellen Hilfe, sondern wegen seiner Präsenz, welche mich konstant daran erinnerte…..ausserhalb unserer Welt befindet sich noch immer eine gerechte Welt, Sachen und Menschen welche noch immer rein und intakt sind…welche es wert sind zu überleben.“
Der Holocaust- Überlebender, Partisan, Chemiker und Schrifftsteller Primo Levy beschreibt seinen Retter Lorenzo Perrone in "ist das ein Mensch?"
3. "Ich habe die Befürchtung, dass die Leute, die mich für einen besonderen Menschen halten, daran zweifeln könnten, dass sie das tun würden, was ich damals getan habe. Nicht viele Menschen halten sich für sehr mutig. Daher würden sie es unterlassen, Menschen in Gefahr zu helfen. Deshalb möchte ich allen sagen, dass ich eine ganz gewöhnliche und vorsichtige Frau bin und sicherlich kein Genie oder Draufgängerin.... Es war notwendig, und deshalb habe ich geholfen. Menschen in Gefahr zu helfen, ist keine Frage des Mutes, sondern eine Entscheidung, die jeder Mensch in seinem Leben treffen muss, um zwischen Gut und Böse zu unterscheiden."
Miep Gies, eine der niederländischen Bürgerinnen, die Anne Frank, ihrer Familie und vier weiteren niederländischen Juden halfen, sich vor den Nazis zu verstecken.
4. "Diese Menschen sind hierher gekommen, um Hilfe und Schutz zu suchen. Ich bin ihr Hirte. Ein Hirte verlässt seine Herde nicht ... Ich weiß nicht, was ein Jude ist. Ich kenne nur Menschen."
Der französische Pfarrer André Trocmé, als er im Sommer 1942 von französischen Polizisten aufgefordert wurde, das Versteck der jüdischen Flüchtlinge zu verraten.
5. „Ich verstehe ihre Frage nicht: Natürlich ist es eine Pflicht das Leben eines kleinen unschuldigen Kindes zu retten.“
Jeanne Roger (Frankreich), als sie gefragt wurde, warum sie ein jüdisches Kind bei sich zu Hause versteckte.