Sonntag bis Donnerstag: 9.00-17.00 Uhr Freitags und an den Abenden vor einem Feiertag: 9.00-14.00 Uhr
Yad Vashem ist an Samstagen und jüdischen Feiertagen geschlossen.
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Die Geschichte Leopold Sochas handelt vom inneren, graduellen Wandel eines Menschen: Am Ausgangspunkt steht der Kanalarbeiter und Kleinkriminelle Leopold Socha, der sich zunächst entschließt, verfolgten Jüdinnen und Juden gegen finanzielle Gegenleistung zu helfen. Nach und nach entsteht jedoch eine persönliche Bindung zu den Jüdinnen und Juden, denen er seine Hilfe "verkauft", er entwickelt eine zunehmend empathische, altruistische Haltung ihnen gegenüber, bis er sogar seine eigenen finanziellen Mittel aufwendet, um ihnen weiterhin helfen zu können. Letztendlich riskiert Socha sein Leben und das seiner Familie, um diese Gruppe verfolgter Jüdinnen und Juden zu retten.
Damit steht die Geschichte Sochas quer zu der oftmals unhinterfragte Grundannahme, dass es vor allem besonders gebildete oder idealistisch eingestellte Menschen gewesen seien, die wir unter den sogenannten "Gerechten unter den Völkern" finden – sie lehrt uns hingegen, dass in jedem Menschen unabhängig von seiner sozialen Herkunft, seiner Bildung oder seiner politischen Einstellung das Potential steckt, anderen Menschen in Not zu helfen. Diese Botschaft sollte Schülerinnen und Schülern, die sich mit Sochas Fall beschäftigen, vermittelt werden.
Sochas Begegnung mit den Jüdinnen und Juden, die sich in der Lemberger Kanalisation versteckt halten, ist rein zufällig. Vor dieser Begegnung hatte er keinen nennenswerten Kontakt zur örtlichen jüdischen Bevölkerung. Hier ist es wichtig zu betonen, dass er die Gruppe bereits zu diesem Zeitpunkt an die Deutschen hätte verraten können, sich aber dagegen entschied. Anfangs ist es die Aussicht auf Bezahlung, die ihn leitet. Erst nach und nach baut er eine persönliche, freundschaftliche Bindung zu den versteckten Jüdinnen und Juden auf, die von seiner Hilfe abhängig sind. Er macht sich Sorgen um ihr Schicksal und beschließt, ein immenses Risiko einzugehen.
An Sochas Geschichte zeigt sich, dass in dem Maße, wie die persönliche Bindung zu den versteckten Jüdinnen und Juden wächst, auch der Umfang seiner Hilfsleistungen zunimmt und sich nicht mehr auf die Beschaffung von Lebensmitteln beschränkt. Hingegen nimmt er sich auch der religiösen Bedürfnisse der versteckten Jüdinnen und Juden an und versucht überdies, ein Mindestmaß an Hygiene zu ermöglichen. Anhand der Zeugenaussage von Krystyna Chigier erfahren die Schülerinnen und Schüler, wie sich Socha um die psychische Gesundheit der Kinder im Versteck kümmert. All diese Handlungen – die Beschaffung von Gegenständen für religiöse Rituale, das Waschen der Wäsche für die Gruppenmitglieder, die Anschaffung von Zeitungen sowie die Fürsorge für das Mädchen Krystyna, das er immer wieder an die frische Luft außerhalb der Kanalisation bringt, stellen für ihn ein zusätzliches, erhebliches Risiko dar. Es ist die Entwicklung dieser humanistischen, selbstlosen Seite Sochas, die diese Rettungsgeschichte so außergewöhnlich macht.
Darüber hinaus ist die vorliegende Geschichte aber auch wegen des Charakters des Verstecks einzigartig. Für Socha selbst war die Kanalisation ein vertrauter Ort, den er als Mitarbeiter der städtischen Abwasserentsorgung gut kannte. Daher fühlte er sich an diesem Ort sicher genug, um als Beschützer der Menschen, die sich hier versteckt hielten, zu agieren.
Die Nachkriegsgeschichte Sochas kann als Anlass dienen, zu thematisieren, dass die Menschen, die große Risiken eigegangen sind, um den verfolgten Jüdinnen und Juden zu helfen, mitunter selbst von ihrem engsten Umfeld nicht für ihren Mut anerkannt wurden: Sochas tragischer Tod veranlasste einige seiner polnischen Freunden zu antisemitischen Kommentaren, etwa, dass sein Unfalltod die Strafe dafür sei, Jüdinnen und Juden geholfen zu haben.
So überrascht es auch nicht, dass es in Polen einige nichtjüdische Retter vorzogen, ihre Handlungen geheim zu halten, um sich nicht zum Ziel antisemitisch motivierter Angriffe zu machen. Hier bietet es sich an, mit den Schülerinnen und Schülern über die Bedeutung der Reaktionen des engsten sozialen Umfelds zu diskutieren: Wie können auch wir selbst andere dabei unterstützen, Menschen in Not zu helfen, selbst wenn diese Hilfe nicht immer im Einklang mit der Mehrheitsmeinung steht. An dieser Stelle können Sie auch auf die anfängliche Diskussion über das Bild des Boykotts jüdischer Geschäfte in Nazi-Deutschland im Jahr 1933 verweisen.
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