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Häufig gestellte Fragen

Gerechter unter den Völkern ist ein offizieller Titel, den Yad Vashem im Auftrag des Staates Israel und des jüdischen Volkes an Nichtjuden verleiht, die während des Holocaust ihr Leben aufs Spiel setzten, um Juden zu retten. Der Titel wird von einer Sonderkommission unter Leitung eines Richters am Obersten Gerichtshof gemäß einer Reihe von klar definierten Kriterien und Regeln vergeben.

Der Begriff „Gerechte unter den Völkern“ (Chassidei Umot HaOlam) stammt aus der jüdischen Tradition, aus den Schriften der Weisen. Es gibt eine Reihe von Definitionen für den Begriff, wie z.B. „Nichtjuden, die Juden in Zeiten der Gefahr zur Seite standen“. Anderswo wird er benutzt, um Nichtjuden zu beschreiben, die die 7 Noachidischen Gebote einhalten, einschließlich des Verbots des Blutvergießens. Die Gesetzgeber nahmen den bestehenden Begriff und gaben ihm eine neue Bedeutung. Das Yad Vashem-Gesetz geht so weit, unter Gerechten unter den Völkern diejenigen Menschen zu verstehen, die nicht nur Juden retteten, sondern ihr Leben aufs Spiel setzten, um es zu tun. Dies wurde zum grundlegenden Kriterium für die Verleihung des Titels.

Die grundlegenden Bedingungen für die Zuerkennung des Titels sind:

  1. Aktive Beteiligung des Retters an der Rettung von einem oder mehreren Juden vor der Bedrohung durch Tod oder Deportation in Todeslager
  2. Ein Risiko für das Leben, die Freiheit oder die Stellung des Retters
  3. Die Motivation muss die Absicht gewesen sein, verfolgten Juden zu helfen, ohne Bezahlung oder eine andere Gegenleistung, wie z.B. die Konversion der geretteten Person, die Adoption eines Kindes u. dgl.
  4. Das Vorhandensein von Zeugenaussagen derer, denen geholfen wurde, oder zumindest zweifelsfreie Dokumentation, die die Art der Rettung und ihre Begleitumstände nachweist.

Personen, die als Gerechter unter den Völkern anerkannt werden, werden eine eigens geprägte Medaille und eine Ehrenurkunde verliehen, die beide ihren Namen tragen, sowie das Privileg, dass ihre Namen der Ehrenmauer im Garten der Gerechten in Yad Vashem in Jerusalem hinzugefügt werden.

Das Yad Vashem-Gesetz gibt Yad Vashem die Befugnis, „den Gerechten unter den Völkern im Gedenken an ihre Taten die Ehrenbürgerschaft des Staates Israel zu verleihen. Im Falle, dass sie nicht mehr am Leben sind, kann dies auch posthum geschehen.“

Eine der vorrangigen Aufgaben von Yad Vashem ist es, die Gerechten unter den Völkern zu ehren. Daher sind wir dankbar für jede Information über weitere Retter. Alle Informationen werden geprüft, und wenn genügend Beweismaterial vorhanden ist, wird der Fall der Kommission zur Erörterung vorgelegt. Für Informationen zur Bewerbung bitte hier klicken.

 

Ja. Retter können posthum geehrt werden. Das Projekt „Gerechte unter den Völkern“ ist fortlaufendund wir werden das Programm fortsetzen, solange Anträge auf diesen Titel bei uns eingehen, die von stichhaltigen Beweisen im Sinne der oben erwähnten Kriterien gestützt werden.

Die Rettung der Juden trat in vielen Formen auf und erforderte unterschiedliche Grade von Einsatz und Selbstaufopferung. Der Titel „Gerechter unter den Völkern“ ist der kleinen Gruppe jener vorbehalten, die aktiv ihr Leben oder ihre Freiheit aufs Spiel gesetzt haben zu dem erklärten Zweck, Juden vor Verfolgung und Ermordung zu bewahren. Es gibt einen größeren Kreis von Menschen, die den Verfolgten in den dunkelsten Stunden der jüdischen Geschichte beistanden, deren Hilfe jedoch mit keinem Risiko verbunden war. Diesen Menschen gilt unsere tiefste Wertschätzung, und ihre Taten werden von uns dokumentiert. Nichtsdestotrotz sind sie, obwohl ihre Hilfe für das Überleben der Juden entscheidend war, durch Abwesenheit des Risikofaktors nicht qualifiziert, im Rahmen des Programms „Gerechte unter den Völkern“ geehrt zu werden.

Gerechte unter den Völkern sind Menschen, die während des Holocaust ihr Leben oder ihre Freiheit aufs Spiel setzten, um Juden zu retten. Der Titel wird nicht verliehen, wenn die Motivation eine andere war als die Rettung von Juden. Solche anderen Motivationen können sein: 1) finanzieller Gewinn, 2) der Wunsch, die Geretteten zu bekehren, oder das Beschützen konvertierter Juden, weil sie als Christen betrachtet und in den Augen der Retter nicht als Juden behandelt werden sollten, 3) der Wunsch, ein jüdisches Kind zum Zweck der Adoption aufzunehmen, 4) Rettung als Resultat von Aktivität im Widerstand, deren Ziel nicht die Rettung von Juden war.

Ein weiterer Grund, den Titel nicht zu verleihen, besteht, wenn die Person, die einen oder mehrere Juden gerettet hat, selbst an Mord oder Kriegsverbrechen beteiligt war oder anderen Schaden verursacht hat.

Im Falle von Klöstern und Ordensgemeinschaften wird der Titel dem Leiter der Institution verliehen, der die Entscheidungen traf und die Verantwortung trug. Es wird als gegeben vorausgesetzt, dass die Mitglieder einer religiösen Institution ein Gehorsamsgelübde abgelegt haben. Daher werden sienicht individuell anerkannt, es sei denn, ihr Handeln ging weit über Pflichterfüllung und Gehorsam hinaus.

Manche verdienstvolle Rettungsaktion wurde nicht anerkannt, weil kein Antrag gestellt wurde. Der Umgang mit schmerzlichen Erinnerungen ist sehr schwer für die Überlebenden. Manche wandten sich nicht an Yad Vashem, um ihre Retter ehren zu lassen. Andere starben, bevor ein Antrag gestellt wurde oder wussten nichts von dem Programm.

Manche Retter werden für immer anonym bleiben, weil ihr Rettungsversuch entdeckt wurde, Retter wie Schützlinge ermordet wurden und niemand übrig blieb, der das Geschehene bezeugen konnte. Im Wissen darum, dass mache Fälle niemals ans Licht kommen werden, errichtete Yad Vashem auf der Allee der Gerechten ein Denkmal für alle unbekannten Retter.

Die Aufgabe von Yad Vashem ist das Gedenken an den Holocaust sowie Dokumentation, Forschung und Erziehung zum Thema. Nicht nur Juden fielen dem Nazi-Regime und seinen Kollaborateuren zum Opfer, aber Yad Vashem, als Gedenkstätte des jüdischen Volkes für die sechs Millionen Opfer, konzentriert sich auf den Holocaust – den einzigartigen Versuch, jeden einzelnen Juden zu ermorden, nur weil er als Jude geboren wurde. Im Rahmen dieses Auftrags definierte auch die israelische Knesset (das Parlament) die Gerechten unter den Völkern als Nichtjuden, die während des Holocaust ihr Leben aufs Spiel setzten, um Juden das Leben zu retten. Es gab viele Fälle von mutigem Widerstand gegen die Nazis und ihre Handlanger. Diese tapferen Menschen verdienen es, geehrt zu werden, und dies geschieht meist in ihren Ländern und durch ihre Organisationen.

Yad Vashems Mission ist das Gedenken an den Holocaust, seine Dokumentation, Erforschung und Lehre. Nicht nur Juden fielen Nazi-Deutschland und seinen Kollaborateuren zum Opfer, doch Yad Vashem, als Gedenkstätte des jüdischen Volkes für die Sechs Millionen, stellt den Holocaust in den Mittelpunkt – den beispiellosen Versuch, jeden einzelnen Juden nur aufgrund seiner jüdischen Abstammung zu ermorden. Im Rahmen dieses Mandats definierte die israelische Knesset (das Parlament) die Gerechten unter den Völkern als Nichtjuden, die während des Holocaust ihr Leben aufs Spiel setzten, um Juden zu retten. Es gab viele Fälle heldenhaften Widerstands gegen die Nazis und ihre Helfershelfer. Diese mutigen Menschen verdienen es, geehrt zu werden, was in den meisten Fällen durch ihre Heimatländer und Organisationen getan wird.

Jüdischer Widerstand während des Holocaust nahm die verschiedensten Formen an, und die Geschichte des Holocaust ist voll von Geschichten von jüdischem Heldentum, jüdischer Solidarität und Selbsthilfe. Dies konnte sich darin ausdrücken, dass man einem Mitgefangenen ein Stück Brot gab, Ermutigung anbot, Nahrung oder falsche Papiere schmuggelte, bei Fluchtversuchen half, Briefe und Information weitergab, jemandem half, Zwangsarbeit und Deportation zu entrinnen, etc.. Fast alle Zeugnisse von Überlebenden beschreiben Beispiele der Hilfeleistung unter Juden. Diese beeindruckenden Bekundungen von Mut, Selbstaufopferung und Solidarität verdienen es, dokumentiert, erforscht und weitererzählt zu werden, und dies tut Yad Vashem mit seinen vielfältigen Aktivitäten. Es ist jedoch praktisch unmöglich, Kriterien zu definieren, wonach zu entscheiden wäre, welcher Akt der Hilfeleistung es verdient, besonders hervorgehoben zu werden. Bei Nichtjuden liegt das Hauptkriterium im Risiko, das der Retter auf sich genommen hat, indem er sich wissentlich entschloss, Gefahr auf sich zu nehmen und die sichere Beobachterrolle aufzugeben, um sich bis hin zur Bereitschaft, ihr Schicksal zu teilen, mit den Opfern zu identifizieren. Was Juden betrifft, so kann diese Unterscheidung nicht vorgenommen werden, da alle Juden zur Vernichtung bestimmt waren und daher in jedem Falle in Todesgefahr schwebten. Hilfestellung an andere Juden konnte diese Gefahr vergrößern, aber es war unmöglich, der Gefahr völlig zu entrinnen.

Die Anzahl der anerkannten Gerechten unter den Völkern reflektiert nicht das volle Ausmaß der Hilfeleistung durch Nichtjuden, da viele der Rettungsgeschichten unbekannt blieben. Sie gehen vielmehr auf das Material zurück, das Yad Vashem über die Rettungsaktionen zur Verfügung gestellt wurde. Die Anzahl von Rettern in den verschiedenen Ländern hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab und sagt daher nicht unbedingt etwas über die Einstellung der Landesbevölkerung gegenüber den Juden und ihrer Ermordung aus. Außerdem sollte man angesichts der extrem unterschiedlichen Umstände in verschiedenen Ländern und Regionen bei der Anstellung von Vergleichen große Vorsicht walten lassen.
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