Sonntag bis Donnerstag: 9.00-17.00 Uhr Freitags und an den Abenden vor einem Feiertag: 9.00-14.00 Uhr
Yad Vashem ist an Samstagen und jüdischen Feiertagen geschlossen.
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Die Geschichte von Gertruda Babilińska ist ein Beispiel dafür, wie persönliche Verbundenheit und christlicher Glaube nicht-jüdische Menschen dazu bewegen konnten, Jüdinnen und Juden während der Shoah zu helfen.
Gertrudas Entscheidung, sich des jüdischen Jungen Michael anzunehmen, muss in ihrem Kontext betrachtet werden: Zuvor war sie das Kindermädchen dieses Jungen gewesen. Ihre Anstellung bei der Familie Stolovitzky vor dem Krieg ist dabei ein gängiges Beispiel für polnisch-jüdische Beziehungen zu dieser Zeit. Die innige Beziehung hingegen, die sie zu der Familie entwickelte, sowie ihr Engagement für die Stolovitzkys während des Krieges, waren innerhalb der jüdisch-polnischen Arbeitsverhältnisse sicher nicht die Regel, obwohl es mehrere Kindermädchen gegeben hat, die ihren früheren jüdischen Arbeitgebern halfen.
An dieser Stelle ist es wichtig, den Schülerinnen und Schülern zu erklären, dass der finanzielle Status der Familie Stolovitzky für jüdische Familien im Polen der Vorkriegszeit nicht repräsentativ ist. Die meisten jüdischen Familien waren hingegen arm, viele waren sogar auf wohltätige Unterstützung angewiesen. Überdies lebten etwa 80% der Jüdinnen und Juden Polens in jüdischen Stadtvierteln und hielten jüdische Traditionen ein; die Stolovitzkys repräsentieren demgegenüber eine Minderheit, die sich an die obere Mittelschicht Polens assimiliert hatte.
Der gehobene wirtschaftliche und kulturelle Status der Stolovitzkys in der Vorkriegszeit kontrastiert umso mehr mit dem Elend, in dem sich die Familie wiederfindet, als sie schließlich das Schicksal aller von den Nazis verfolgten Juden teilt.
Darüber hinaus zeigt sich hier der radikale Wandel in der Beziehung zwischen der Familie und Gertruda: Vor dem Krieg war Gertruda die Angestellte der Stolovitzkys und sie waren ihre Wohltäter. Nun, während des Krieges und vor allem in Vilna, dreht sich diese Konstellation um und sie wird zunächst die Versorgerin von Frau Stolovitzky und ihrem Sohn Michael und schließlich die einzige Bezugsperson des Kindes. Dieser Fall zeigt, dass der mutige Entschluss, Jüdinnen und Juden zu helfen, von ganz gewöhnlichen Menschen ausging, die oftmals selbst über sehr begrenzte Mittel verfügten und keineswegs der sozialen und ökonomischen Elite angehörten. Und dennoch entschieden sie sich, das Risiko auf sich zu nehmen und gegen die Regeln der Nazis zu verstoßen. Ab dem Moment, in dem sich Gertruda entscheidet, Michael zu retten, riskiert sie Tag für Tag und bis zum Ende des Krieges, entdeckt zu werden. Die Situation, in der Michael krank wird und Gertruda im Ghetto nach einem jüdischen Arzt sucht, verdeutlicht einmal mehr, dass sie keinen einzigen Schritt tun konnte, ohne jeweils das Risiko abzuwägen. Und doch, auch ohne jegliche Hilfe von außen überlebt Gertruda den Krieg und kümmert sich um den Jungen, ohne ihn jemals im Stich zu lassen.
Gertrudas Geschichte ist besonders bemerkenswert, da sich ihr Engagement für das Kind nach dem Krieg fortsetzt. Sie gründet nie selbst eine Familie, sondern widmet sich der Fürsorge für Michael, den sie gemäß der Vision seiner Mutter im jüdischen Umfeld des damaligen Palästina aufzieht. Sie liebte ihn wie ihren eigenen Sohn.
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