Charlotte Salomon (1917–1943). "Selbstporträt, Villefranche-sur-Mer, 1939–1941"

Charlotte Salomon (1917–1943)

Selbstporträt, Villefranche-sur-Mer, 1939–1941

Kreide auf Papier
38.7 x 29 cm
Sammlung des Yad Vashem Art Museum, Jerusalem
Spende von Ottilie Gobel Bourne, Washington State

Charlotte Salomon. © Yad Vashem Art Museum, courtesy of Christine Fischer-Defoy

Charlotte Salomon

1917, Berlin – 1943, Lager Auschwitz-Birkenau

Charlotte Salomon wurde in eine Familie geboren, die im kulturellen Leben Berlins involviert war 1935 wurde sie trotz der bereits in Kraft getretenen Rassengesetze an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst in Berlin zugelassen. Als Folge der Reichsporgromnacht am 9. November 1938, in der ihr Vater Albert verhaftet worden war, beschlossen die Eltern, Charlotte zu ihren Großeltern zu schicken, die in Südfrankreich Zuflucht gefunden hatten. Dort verfasste sie ein Singspiel mit über 700 Illustrationen unter dem Titel Leben? Oder Theater? in welchem sie ihre eigene Lebensgeschichte thematisierte. Im Juni 1943 heiratete sie Alexander Nagler – auch er ein jüdischer Flüchtling. Im September desselben Jahres wurden beide verhaftet und nach Drancy tranportiert. Von dort aus erfolgte am 7. Oktober die Deportation nach Auschwitz. Salomon, die zu diesem Zeitpunkt schwanger war, wurde sofort nach ihrer Ankunft ermordet. Ihr Mann Alexander starb am 1. Januar 1944 an Entkräftung.