Esther Lurie (1913– 1998). "Porträt einer jungen Frau, Lager Stutthof, 1944"

Esther Lurie (1913– 1998)

Porträt einer jungen Frau, GLager Stutthof, 1944

Bleistift auf Papier
10,5 x 7,4 cm
Sammlung des Yad Vashem Art Museum, Jerusalem


Esther Lurie (1913– 1998). Selbstporträt, Ghetto Kowno (Kaunas), 1941–1944

Esther Lurie

1913, Libau (Liepāja), Lettland – 1998, Tel Aviv

Esther Lurie wurde in Brüssel zur Bühnenbildnerin ausgebildet und studierte Malerei an der Königlichen Akademie der Schönen Künste in Antwerpen. 1934 emigrierte sie mit ihren Eltern ins Land Israel und wurde Malerin. 1938 erhielt sie den Dizengoff-Preis für Malerei. 1939 weilte sie zur Fortbildung in Belgien; im Sommer fuhr sie nach Lettland und Litauen, um Verwandte zu besuchen. Die Deutschen besetzten im Juni 1941 das Land, und so kam sie, während sie ihre Schwester in Kowno (Kaunas) besuchte, ins Ghetto der Stadt. Auf Befehl der Deutschen malte sie anfangs Landschaften und Porträts; nachdem sich der Judenrat an sie gewandt hatte, dokumentierte sie auch Szenen des Lebens im Ghetto. Zu diesem Zweck schloss sie sich mit den Künstlern Josef Schlesinger, Jacob Lipschitz und Ben Zion Schmidt zusammen. Die Gruppe war vom Herbst 1942 bis zur Auflösung des Ghettos im Juli 1944 tätig. Danach wurde Esther Lurie von Kowno ins Lager Stutthof und von dort in das Lager Leibitsch deportiert, wo ihre Arbeit in der Registratur von Häftlingsnummern bestand. Nach der Befreiung ging sie 1945 nach Italien, und von dort kehrte sie im Juli ins Land Israel zurück. Sie heiratete, bekam zwei Kinder und setzte ihre künstlerische Arbeit fort.