Josef Kowner (1895–1967). "Eine Straße im Ghetto von Lodz, Ghetto Lodz (Litzmannstadt), 1941"

Josef Kowner (1895–1967)

Eine Straße im Ghetto von Lodz, Ghetto Lodz (Litzmannstadt), 1941

Wasserfarbe auf Papier
26.2 x 35.3 cm
Sammlung des Yad Vashem Art Museum, Jerusalem
Spende von Leon und Carmela Kowner, Haifa


Josef Kowner. © Yad Vashem Archives

Josef Kowner

1895, Kiew – 1967, Kalmar, Schweden

Josef Kowner war noch ein Kind, als seine Familie nach Lodz zog. Er besuchte die Kunstakademie in St. Petersburg, bildete sich anschließend in Düsseldorf, Kassel und Paris weiter und stellte seine Werke in bedeutenden Städten Polens aus. Er war Redakteur der Zeitschrift Forma und Mitglied im polnischen Künstlerverband. Nach dem deutschen Überfall auf Polen musste er in das Ghetto von Lodz übersiedeln und war einer der wenigen Maler, die in den Genuss einer finanziellen Unterstützung von Chaim Rumkowski, dem Vorsitzenden des Judenrats, kamen. Im Ghetto entwarf Kowner in der Teppichwerkstatt Teppichmuster. Seine Arbeiten wurden im Ghetto ausgestellt. In seinem Haus fanden heimliche Konzerte statt. 1944 wurde er nach Auschwitz-Birkenau deportiert und von dort weiter in das Lager Wöbbelin bei Ludwigslust in Deutschland. Dort wurde er im Mai 1945 befreit. Krank und verletzt, wie er war, emigrierte Kowner nach Schweden. Er ließ sich in Kalmar nieder und setzte seine umfassende künstlerische Tätigkeit fort. Seine Werke aus der Zeit der Schoa, die im Ghetto geblieben waren, wurden von seinem Bekannten, Nachman Zonabend, gerettet und dem Künstler später zurückgegeben.