Leo (Lev) Haas (1901-1983) . Ankunft eines Transports in Theresienstadt, Ghetto Theresienstadt, 1942

Leo (Lev) Haas (1901-1983)

Ankunft eines Transports in Theresienstadt,
Ghetto Theresienstadt, 1942

Tusche, laviert, auf Papier
37.7 x 49.2 cm
Sammlung des Yad Vashem Art Museum, Jerusalem
Vom Prager Komitee für Dokumentation, mit freundlicher Genehmigung von Ze’ev und Alisa Shek, Cäsarea, Israel, gespendet


Leo (Lev) Haas. © Courtesy of the Ghetto Fighter's House Archives

Leo (Lev) Haas

1901, Opava, Mähren – 1983, Berlin

Leo Haas war Absolvent der Kunstakademien Karlsruhe und Berlin. Zwischen 1924 und 1938 war er als Maler und Grafiker in Wien und in Opava tätig. 1939 wurde er infolge seiner Tätigkeit in der kommunistischen Partei verhaftet, in das Lager Nisko deportiert und danach zur Zwangsarbeit in Ostrau (Ostrava) herangezogen. Im September 1942 wurde er in das Ghetto Theresienstadt deportiert und der technischen Abteilung zugewiesen. Dort stellte er Propagandamaterial für die Deutschen her, zugleich hielt er im Geheimen zusammen mit anderen Künstlern das Leben im Ghetto in Bildern fest. Im Juni 1944 wurden die Künstler beschuldigt, ihre Werke aus dem Ghetto geschmuggelt zu haben. Haas wurde daraufhin in der „Kleinen Festung“ inhaftiert und wurde schwer gefoltert. Im Oktober 1944 erfolgte seine Deportation nach Auschwitz und einen Monat darauf in das Lager Sachsenhausen. Hier musste er im Rahmen der „Operation Bernhard“ Geldscheine der Alliierten fälschen. Im Februar 1945 wurde er erst ins Lager Mauthausen und danach in das Lager Ebensee transportiert, wo er die Befreiung erlebte. Haas und seine Frau adoptierten später den dreijährigen Sohn Tommy (Tomáš) ihres Malerfreundes Bedřich Fritta, der in Auschwitz ermordet worden war. Nach dem Krieg kehrte Haas noch einmal nach Theresienstadt zurück und fand beinahe 400 seiner Werke wieder, die er dort versteckt hatte.