Menschliches Stillleben

Israel 1966-1974

Wie kann ein Stillleben menschlich sein? Es ist von Natur aus lautlos, reglos, ohne jegliche Emotion. So ist die gegenwärtige Welt. In der imaginären Welt eines Künstlers aber wird das Banale magisch und das Irdische – traumgleich. Das Unterbewusste lenkt den Pinsel, die Erinnerung durchläuft eine Metamorphose, um sich im Bild eines Stilllebens, das lebendig ist, abzeichnen zu können. Baks unrealistische Welt beruht nicht nur auf persönlichen Erfahrungen. Obwohl diese Bilder vom Stil her surrealistisch sind, verleihen ihnen ihre Symbolik sowie die religiösen und nationalen Komponenten eine historische Dimension. Diese Dimension kennzeichnet eine deutliche Unterscheidung von der europäisch-surrealistischen Tradition, trotz der Verwendung von Methoden, welche von der europäischen Renaissance inspiriert sind; der Wiege westlicher Zivilisation, die an der Ausführung des Holocaust beteiligt war.

Baks Stillleben sind nichts anderes als Familienporträts; er selbst dargestellt als Birne. Bak, ebenso wie andere Mitglieder zerstörter Familien, die den Holocaust überlebten, ist Teil einer neu gebildeten Familieneinheit.

Das Material, welches die Familien zusammenhält, ist ihre innerliche Entschlossenheit, ihre Einheit nicht durch die Sprünge zerstören zu lassen. Die Familienmitglieder sind gestärkt durch die Kette der Verpflichtung, zum Leben zurückzukehren, der einzigen Adresse, zu welcher sie zurückkehren können.

Die alltäglichen Küchenutensilien sind ihrem natürlichen Kontext und natürlicher Größe enthoben, und es ist kein Zufall, dass sie den Bildern von Andy Warhols Cola Dosen und Campbells Suppen gleichen, welche die 60er Jahre repräsentierten. Es handelt sich dabei um eine persönliche Interpretation der amerikanischen „Pop Art". Baks Küchenutensilien und Birnen sind nicht nur Objekte als solche, sondern nehmen eine symbolische Dimension ein.