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Interview mit Professor Mohammed S. Dajani Daoudi

Deborah Hartmann

„Ich wollte aus der Rolle des Zuschauers ausbrechen und Tabus in Frage stellen.“

Professor Mohammed S. Dajani Daoudi wurde im Frühjahr 2014 über die Grenzen Israels hinaus bekannt, als er eine Gruppe von 27 palästinensischen Universitätsstudenten auf eine Reise nach Auschwitz begleitete, die er organisiert hatte. Diese Reise sollte die Beschäftigung mit dem Holocaust und Themen wie Aussöhnung und Empathie anstoßen. Der Besuch war Teil einer gemeinsamen Initiative von vier Institutionen - der Friedrich-Schiller Universität Jena, der Tel Aviv University, der Ben Gurion University of the Negev sowie der Nichtregierungsorganisation Wasatia, die im Jahr 2007 von Prof. Dajani gegründet wurde, um Mäßigung, Toleranz und Gerechtigkeit zu fördern. Das Projekt verfolgte das Ziel, jüdisch-israelische Studenten über die Nakba (deutsch: Katastrophe, womit die Flucht und Vertreibung der Palästinenser im Jahre 1948 bezeichnet wird) und Studenten palästinensischer Herkunft über den Holocaust zu unterrichten. Den Studierenden - allesamt im fortgeschrittenen Stadium ihres Studiums – gab dieses Projekt Gelegenheit zu einer grundlegenden Lernerfahrung. Dennoch führte es dazu, dass Prof. Dajani seine akademische Stellung an der Al-Quds Universität verlor und seitdem in seiner persönlichen Sicherheit gefährdet ist. Bis zu seinem kürzlich erfolgten Rücktritt war Dajani Direktor der Universitätsbibliothek und Gründungsdirektor des American Studies Center an der Al-Quds Universität, Jerusalem.

  1. Das Konzept wurde von Dr. Mohammed S. Dajani Daoudi entwickelt. Der Begriff Wasatia wird vom arabischen Wort „wasat“ abgeleitet und bedeutet so viel wie „Mittelweg“, „Zentrismus“, „Balance“, „Moderation“, „Gerechtigkeit“.