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Interview mit Nomi Mandil, Ron Mandil und Ruthi Mandil Halabi

Daniel Rozenga

„Letzten Endes zählt nur das, was wir wirklich getan haben, und nicht, was wir tun wollten.“

Refik Veseli wurde 1926 in einem kleinen Dorf in den Bergen Albaniens geboren. 1943 zog er nach Tiranë, der Hauptstadt Albaniens und arbeitete als Lehrling in einem Fotogeschäft. Dort lernte er den Fotografen Mosche Mandil und seine Familie kennen, die als jüdische Familie aus Belgrad vor den Nazis in die italienisch besetzte Zone Jugoslawiens geflohen waren. Familie Mandil gelangte über den Kosovo nach Albanien. Als die Nazis im September 1943 in Albanien einmarschierten, brachte Refik Veseli die Familie Mandil mit Hilfe seines Bruders und seines Vaters in Sicherheit.

Die Familie Mandil blieb bis zur Befreiung am 29. November 1944 bei der Familie Veseli. Danach beschlossen die Mandils, zurück nach Jugoslawien zu ziehen. Mosche Mandil eröffnete in Novi Sad erneut sein Fotostudio. Refik Veseli begleitete sie und ging in den folgenden zwei Jahren bei Mosche Mandil in Lehre. 1948 emigrierten die Mandils nach Israel, Refik blieb in Albanien und gründete eine Familie. Im Jahre 1987 beantragte Gavra Mandil, Mosches Sohn, in Yad Vashem die Anerkennung Refiks und seiner Eltern als „Gerechte unter den Völkern“. Im Sommer 1990 fand die Ehrung in Jerusalem statt.

Anfang des Jahres 2014 wurde in Berlin-Kreuzberg eine Schule nach Refik Veseli benannt. Die Namensänderung fand auf Initiative der Jugendlichen selber statt, nachdem eine Gruppe von Schüler_innen die Gedenkstätte Yad Vashem besucht und an der International School for Holocaust Studies von der Geschichte um die Familien Vesili und Mandil erfahren hatte. Im Oktober 2014 kam es zur feierlichen Umbenennung der Schule. Im Rahmen dieses Festaktes trafen in Berlin Kinder und Enkelkinder der beiden Familien – aus Albanien und Israel – zusammen. Im Tel Aviver Fotostudio der Familie Mandil traf unser Kollege Daniel Rozenga Gavra Mandils Frau Nomi sowie dessen Kinder Ron und Ruthi zum Gespräch.