Lichtflecke - Frau sein im Holocaust

Künste

Einführung

In jenen dunklen Zeiten verspürten die Verfolgten ein außerordentlich starkes Verlangen nach jeglichen Anzeichen von Normalität. Eines dieser Anzeichen war das Schaffen von Kunst.

Frauen nahmen an diesem Phänomen aktiven Anteil. In Ghettos und Lagern traten sie in Konzerten und Theateraufführungen auf. Im Bereich der Bildenden Kunst bildeten Frauen - zumindest gemessen an der Quantität überlieferter Quellen - eine Minderheit. Weibliche Historiker jedoch spielten im Ghetto Warschau eine aktive Rolle darin, das Leben im Ghetto für Emanuel Ringelblums Archiv zu dokumentieren. Es wurde oft Lyrik geschrieben, und unter den überlieferten Gedichten sind viele, die von Frauen geschrieben wurden. Auch in Kunstformen, die zu jener Zeit relativ neu waren, hinterließen Frauen ihre Spuren, zum Beispiel in der Fotografie. Meistens diente das Schaffen von Kunst dazu, psychologische und soziale Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen. Kunst war gleichsam eine Quelle von frischer Luft in einem Klima, in dem man zu ersticken drohte. Der Ausdruck von Schmerz, oder auch das Gegenteil, der Einsatz von Humor, Lachen und Ironie boten Gelegenheit, der Realität zu entkommen und dienten als Mittel, das eigene Talent zu entfalten.