Sonntag bis Donnerstag: 9.00-17.00 Uhr Freitags und an den Abenden vor einem Feiertag: 9.00-14.00 Uhr
Yad Vashem ist an Samstagen und jüdischen Feiertagen geschlossen.
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Yad Vashem ist an Samstagen und jüdischen Feiertagen geschlossen.
Prof. Chanan de Lange ist der frühere Leiter der Abteilung für Industriedesign an der Bezalel Akademie für Kunst und Design in Jerusalem. Gemeinsam mit der Architektin Tal de Lange steht er dem bekannten Studio de Lange vor, welches an verschiedenen, großen gewerblichen und privaten Projekten beteiligt war. Prof. de Lange war von Yad Vashem beauftragt worden, die Ausführung der Gestaltung der neuen jüdischen Ausstellung in dem Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau zu koordinieren. Vor der Eröffnung der neuen Ausstellung beschrieb Prof. de Lange in einem besonderen Interview, den schwierigen Prozess der Gestaltung des Ortes, der gemeinsam mit dem Studioteam und der Projektmanagerin Shirley Marco durchgeführt wurde. Er erläuterte auch die Idee hinter dem einzigartigen „Buch der Namen“, das ebenfalls von ihnen kreiert worden ist.
Nachdem wir die Vorschläge für die neue Ausstellung studiert hatten, kamen wir zu dem Schluss, dass das Design innerhalb des Blocks 27 des Staatlichen Museums mit zwei Hauptmerkmalen durchdrungen sein sollte: Einfachheit und Wahrnehmung. Diese Entscheidung resultierte aus der überaus großen Schwierigkeit – als Menschen im Allgemeinen und als Juden im Besonderen – das zu vermitteln, was in jenen schmerzhaften Jahren passiert war. Als bekannter Holocaust-Überlebender sagte Georges Perec: „Eine Lücke wird gähnen, schmerzhaft, Tag für Tag, sie wird sich in eine riesige Grube verwandeln, in einen Abgrund ohne Fundament und allmählich in eine Invasion von Randbemerkungen, leer und bedeutungslos, so dass wir alle dafür keine Worte mehr finden werden." Unsere Aufgabe war es, eine Ausstellung zu gestalten, die ein solches schreckliches, historisches Ereignis in einer schlichten, klaren und präzisen Art und Weise für die Besucher, von denen die meisten junge, nichtjüdische, europäische Bürger sind, zum Ausdruck bringt.
Der Designprozess umfasste Hunderte von Stunden des Diskutierens und Erwägens während der dreijährigen Beratung mit dem leitenden Projektausschuss sowie mit den Experten aus den Bereichen Architektur, Kunst, Kommunikation, Typografie und Filmkunst. Wir arbeiteten auch zusammen mit Fachingenieuren, die bei der Bau- und Konservierungsarbeit im Block mithalfen: Stimm- und Tontechniker, Akustikexperten und viele andere.
Durch diese gemeinsamen Bemühungen entstanden eindrucksvolle Ausstellungsräume mit klaren, minimalistischen Linien, die die historischen Fakten klar und direkt vermitteln. Jeder Raum präsentiert seine spezifischen Inhalte anders, aber alle von ihnen sprechen die grundlegenden menschlichen Sinne an, so dass der Besuch zu einem Bildungs- und Erlebnisbesuch wird. Unser Ziel war es, den Besuchern die Möglichkeit zu geben, das aufzunehmen und zu verinnerlichen, womit sie in einem relativ kurzen Zeitraum in Berührung gekommen sind, um dann mit neuen Erkenntnissen über ihr eigenes, gegenwärtiges Leben wieder abzureisen.
Der Block 27, ein roter Backsteinbau innerhalb des Auschwitz-Birkenau Museumkomplexes mit 1.000 qm und sich über zwei Stockwerke erstreckend, ist eines von Dutzenden ähnlicher Gebäude in Auschwitz, die vom Museum gewidmet wurden um sich auf die Kriegserfahrungen verschiedener nationaler Gruppen im Konzentrations- und Vernichtungslager zu beziehen. Für uns, als Designer der jüdischen Ausstellung, war es wichtig, die ursprünglichen Räume innerhalb des Blockes soweit wie möglich aufrecht zu erhalten. Dies schloss auch ein, die Fenster nicht abzudecken, um die Verbindung zwischen der Ausstellung und ihrer authentischen, historischen Umgebung zu unterstreichen. Deshalb endet – im Gegensatz zu den anderen Blöcken – die Ausstellungstour der Besucher auch absichtlich am Hinterausgang, der dem Stacheldraht, der das Lager umgibt, gegenüberliegt.
Eine der zentralen Aufgaben Yad Vashem ist es, den Namen eines jeden einzelnen Holocaust-Opfers zu sammeln. Dieses wichtige Projekt, das seit sechs Jahrzehnten läuft, hat bis jetzt 4,2 Millionen Namen aufgenommen – eine bemerkenswerte Leistung, aber eine, die nicht einfach durch Erfahrung zu vermitteln ist.
Unser Ziel war es, ein ewiges, dauerhaftes Denkmal für diese ermordeten jüdischen Männer, Frauen und Kinder zu schaffen – ein Denkmal, das sowohl ihre unfassbare hohe Anzahl als auch ihre individuellen Persönlichkeiten umfassen würde. Ich glaube, dass das „Buch der Namen" der Ausstellung genau dies tut. Name, Geburtsdatum, Heimatort und Ort des Todes eines jeden Opfers ist klar auf den meterlangen Seiten gedruckt, und wird durch einen sanften Lichtstreifen, der zwischen jeder Seite liegt, beleuchtet. So kann man die Daten jedes einzelnen Opfers suchen, genau lokalisieren und sogar berühren und seiner/ihrer auf ganz persönliche Weise gedenken. Doch die monumentale Größe der Ausstellung - 58 Bände mit je 140 Seiten, 500 Namen pro Seite, 2 Meter hoch und 14 Meter Umfang - zeugt auch von dem kollektiven, unermesslichen Verlust für das gesamte jüdische Volk und die Menschheit. Die leeren Seiten des letzten Buchbandes warten noch auf die Eintragung der Namen, die in Yad Vashem aufgezeichnet und für immer zur Erinnerung festgehalten werden.
Alle Namen im „Buch der Namen“ wurden von den Gedenkblättern in Yad Vashems Halle der Namen übernommen sowie von verschiedenen Listen, die während der Shoah zusammengestellt worden sind. Die Gedenkblätter sind spezielle ein-seitige Formulare, die entwickelt wurden, um die persönliche Identität und kurze Lebensgeschichte von jedem einzelnen der sechs Millionen Juden, die durch die Nazis und ihre Komplizen ermordet wurden, zu rekonstruieren. Eingereicht wurden sie von Überlebenden, hinterbliebenen Familienmitgliedern oder Freunden und von Bekannten zum Gedenken an die Juden, die im Holocaust umgebracht wurden. Die Gedenkblätter dokumentieren die Namen und Lebensdaten jedes einzelnen Opfers, und es sind, wenn vorhanden, auch Fotografien beigefügt. Alle Namen sind online zugänglich und können in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer gesucht werden.
Mehr über die Gedenkblätter und die Halle der Namen
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