Zog nit keyn mol (Sag niemals)

oder Partisaner Hymn (Partisanenhymne)

Text: Hirsch Glick
Melodie: Dimitrii Pokrass

Das Lied wurde 1946 für die Zentrale Jüdische Historische Kommission in München aufgenommen. Eingangs stellt Schmerke Kaczerginski das Lied vor und behauptet, seinen Text geschrieben zu haben. Dies entspricht nicht den Tatsachen.

Gesungen wird das Lied von Betty Segal, begleitet von Akiba Deiches.

„Zog nit keyn mol“ wurde vielfach veröffentlicht. Es ist das erste Lied in Kaczerginskis 1948 erschienener Sammlung „Lider fun di Getos un Lagern“ („Lieder aus den Ghettos und Lagern“, Text S. 3, Melodie S. 361). Der Titel des 1983 erschienenen Buches „Mir zenen do“ ist dem Refrain des Liedes entnommen (S. 94). In „Min Hametzar Karati“ („Aus der Enge rief ich“, 1954; s. 189, nur Text) erscheint das Lied in der bereits 1945 angefertigten hebräischen Übersetzung des Dichters Abraham Schlonski, ebenso in der Anthologie „Min Hametzar“ („Aus der Enge“, 1987; S. 98, mit Melodie) und in vielen anderen Sammlungen. In Leiser Rans Büchlein zu Ehren des fünfzigsten Jahrestages der Geburt von Hirsch Glick, „The Hymn of the Jewish Uprising“ („Die Hymne der jüdischen Revolte“) wird das Lied erklärt und in mehrere Sprachen übersetzt.

Hirsch Glick schrieb die „Partisanenhymne“ für die Wilnaer Vereinigte Jüdische Partisanenorganisation (FPO). Sie wurde zur Hymne der jüdischen Revolte. Man sang sie im Ghetto Wilna und unter den Wilnaer Partisanen, und sie breitete sich auch in den Arbeits- und Konzentrationslagern und in anderen Partisaneneinheiten aus. Später wurde das Lied zur Hymne bei den Zeremonien am Holocaust-Gedenktag in Israel und in anderen Ländern.

„Zog nit keyn mol“ fördert und preist Heldentum und Rebellion. Es ist ein Zeugnis des Leides und der Selbstaufopferung der Juden um der Freiheit Willen und soll daher von Generation zu Generation weitergegeben werden. Die Melodie entstammt einem Lied aus einem Film namens „Söhne des arbeitenden Volkes“, der 1937 produziert wurde und ein großer Erfolg war. Es hat einen marschartigen, punktierten Rhythmus, der gut zu dieser Art von Lied passt, und ist zum gemeinsamen Singen gedacht.

Zog nit keyn mol az du geyst dem letsn veg,
Khotsh himlen blayene farshteln bloye teg;
Kumen vet nokh undzer oysgebenkte sho,
S'vet a poyk ton undzer trot – mir zenen do!

Fun grinem palmen-land biz vaytn land fun shney,
Mir kumen on mit undzer payn, mit undzer vey,
Un vu gefaln s'iz a shprots fun undzer blut,
Shprotsn vet dort undzer gvure undzer mut.

S'vet di morgn-zun bagildn undz dem haynt,
Un der nekhtn vet farshvindn mitn faynt,
Nor oyb farzamen vet di zun un der kayor-
Vi a parol zol geyn dos lid fun dor tsu dor.

Dos lid geshribn iz mit blut un nit mit blay,
S'iz nit keyn lidl fun a foygl af der fray,
Dos hot a folk tsvishn falndike vent
Dos lid gezungen mit naganes in di hent.