Sonntag bis Donnerstag: 9.00-17.00 Uhr Freitags und an den Abenden vor einem Feiertag: 9.00-14.00 Uhr
Yad Vashem ist an Samstagen und jüdischen Feiertagen geschlossen.
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Aristides de Sousa Mendes war der portugiesische Generalkonsul in Bordeaux (Frankreich). Die Kapitulation Frankreichs im Juni 1940 veranlasste Zehntausende von Flüchtlingen, einschließlich tausender Juden, südwärts zu fliehen, in der Hoffnung, Frankreich über seine südliche Grenze nach Spanien zu verlassen, von dort aus weiter nach Portugal zu gelangen und schließlich nach Amerika zu segeln.
Bis zum 10. Mai 1940 konnte man sich Einreisevisa oder Durchreisegenehmigungen für Portugal beim portugiesischen Konsulat in Bordeaux besorgen. An diesem Tag, dem Tag des deutschen Angriffs auf Belgien und die Niederlande, verbot die portugiesische Regierung jede weitere Durchreise von Flüchtlingen, besonders von Juden. Dies bedeutete, dass der letzte Hoffnungsschimmer erloschen war. Britische Staatsbürger, die eine Empfehlung vom britischen Konsul vorweisen konnten, durften Visa bekommen. Etwa 30.000 Flüchtlinge, darunter 10.000 Juden, versammelten sich vor dem portugiesischen Konsulat in Bordeaux und drängten darauf, das Stück Papier zu bekommen, das sie aus Frankreich befreien würde.
Als Sousa Mendes, ein frommer, gutherziger Christ, das schreckliche Los der Flüchtlinge sah, beschloss er, sich den expliziten Weisungen seiner Regierung zu widersetzen. Er empfing eine Abordnung von Flüchtlingen im Konsulat, die von Rabbi Haim Kruger geleitet wurde, und versprach allen, die es benötigten, Durchreisevisa. Diejenigen, die sich die Visumsgebühren nicht leisten konnten, sollten die Dokumente sogar umsonst bekommen.
Daraufhin richtete er im Konsulat ein improvisiertes Büro ein und begann, mit der Hilfe zweier seiner Söhne und mehrerer Juden, die in der Nähe warteten, Einreisevisa auszustellen. Sousa Mendes arbeitete drei Tage und drei Nächte lang hart, ohne sich einen Moment der Ruhe zu gönnen, und brach erschöpft zusammen, als die Arbeit getan war. Zwischen dem 15. und dem 22. Juni 1940 stellte Sousa Mendes insgesamt 1575 Visa aus.
Gerüchte über Sousas Aktion erreichten Lissabon, das ihn kurzerhand dazu aufforderte, umgehend in sein Heimatland zurückzukehren. Zwei Männer wurden entsandt, um ihn nach Portugal zurück zu eskortieren. Auf dem Weg kamen sie am portugiesischen Konsulat in Bayonne vorbei. Dort sah Sousa eine Menge von Hunderten von Menschen vor den Türen des Konsulats. Dies erinnerte ihn an das Schauspiel vor seinem Konsulat in Bordeaux. Obwohl er abberufen worden war, ging Sousa Mendes ins Konsulatsgebäude und befahl dem dortigen Konsul trotz dessen Widerstands, umgehend allen Antragstellern Visa auszustellen. Er stempelte die Visa persönlich und fügte handschriftlich hinzu: „Die portugiesische Regierung ersucht die spanische Regierung freundlichst, dem Inhaber dieses Dokuments zu gestatten, Spanien ungehindert zu passieren. Der Inhaber dieses Dokuments ist ein Flüchtling vor dem Konflikt in Europa unterwegs nach Portugal.“ Nachdem er alle Antragsteller mit diesem vielbegehrten Dokument ausgestattet hatte, begleitete Sousa Mendes sie persönlich zu einem spanischen Grenzposten und vergewisserte sich, dass sie sicher zur anderen Seite gelangten.
Nach Lissabon zurückgekehrt, wurde Sousa Mendes vor eine Disziplinarkommission gebracht und seines Amtes im Außenministerium enthoben. In der Folge wurde er bettelarm und war unfähig, seine Familie mit 13 Kindern zu ernähren. Er starb 1954 ohne einen Pfennig. Erst 1988, Dank äußeren Drucks und der Bemühungen seiner Kinder, gestand ihm seine Regierung völlige Rehabilitierung zu.
Auf die Bitte, sein Handeln zu erklären, sagte er: „Wenn Tausende von Juden wegen eines Christen [Hitler] leiden, darf ruhig ein Christ für so viele Juden leiden.“
Am 18. Oktober 1966 wurde Aristides de Sousa Mendes von Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ anerkannt.
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